Die Jagd im Kanton Zürich ist eine Volksjagd, an der alle unbescholtenen Bürgerinnen und Bürger teilhaben können. Gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches jagdliches Engagement sind ein ernsthaftes Interesse an einem modernen Wildtiermanagement sowie ein fundiertes Wissen über die ökologischen Zusammenhänge in unserem ― von unterschiedlichsten Nutzergruppen intensiv beanspruchten ― mehr oder weniger naturnahen Kulturraum (Siedlungen, Wald-, Landwirtschafts- und Gewässerflächen, Naturschutzgebiete). Freude an der Arbeit in der sowie für die Natur sind ebenfalls hilfreich.
Die Zürcher Jagdausbildung
Die Jagd im Kanton Zürich ist nach dem Reviersystem organisiert. Vor einer selbständigen Jagdausübung muss eine dreijährige, anspruchsvolle Ausbildung durchlaufen werden, die ― nach den Vorgaben des Kantons Zürich (FJV)⇗ ― vom kantonalen Jagdverband JagdZürich⇗ organisiert und durchgeführt wird.
Im ersten Jahr sind eine Theorie- und Schiessprüfung zu absolvieren. Bei der Schiessprüfung wird nicht nur auf Treffgenauigkeit, sondern auch auf den sicheren Umgang mit der Waffe geachtet. Die Schiessfertigkeit wird bei allen Jägerinnen und Jägern jährlich überprüft.
Anschliessend haben die Jagdanwärterinnen und Jagdanwärter das Recht, für einen begrenzten Zeitraum Jahresgästepässe zu lösen, um das erlernte Wissen als Lehrling in einem Zürcher Jagdrevier praktisch umzusetzen und zu erproben. Die Jagdlehre dauert mindestens zwei Jahre und endet mit der Jagdprüfung. Danach dürfen die ehemaligen Anwärterinnen und Anwärter als Jägerinnen und Jäger die Jagd im Kanton Zürich selbständig ausüben und sie haben das Recht, sich in den Jagdrevieren als Pächterin bzw. Pächter zu bewerben.
Die mehrstufige Jagdausbildung des Kantons Zürich
Mit einer Zusatzausbildung und einer weiteren Prüfung ist die Weiterbildung zur Jagdaufseherin bzw. zum Jagdaufseher mit zusätzlichen Pflichten und Rechten möglich (siehe: Verein Zürcher Jagdaufsicht⇗).
Die Wildhut bzw. das Wildtiermanagement wird in den Revieren von den jeweils zuständigen Zürcher Jägerinnen und Jägern sowie Jagdaufseherinnen und Jagdaufsehern gemeinsam ausgeübt.
Die Jagdausbildung auf dem Eschenberg
Im Ausbildungsrevier Winterthur Eschenberg wird im Auftrag von JagdZürich⇗ ein Teil der jagdpraktischen Kurse zur Aus- und Weiterbildung der Jagdanwärterinnen und Jagdanwärter sowie der Jägerinnen und Jäger durchgeführt. Dieses Angebot umfasst unter anderem Ansprache und Versorgung des Wildes, Wildtierkunde, Wildbrethygiene, Einsatz von Schusswaffen, kalten Waffen und Jagdhunden, jagdliche Einrichtungen, Ökologie und Aufwertung der Wildlebensräume, Waldbau und Waldbetriebsformen, Baum- und Strauchkunde, Feld- und Gewässerbewirtschaftung, Wildschadenverhütung, Wildtiere im Siedlungsraum, Konfliktlösungen Mensch/Wildtier, Abwicklung von Wildunfällen, Verhalten gegenüber der Öffentlichkeit und wird kontinuierlich an aktuelle Bedürfnisse angepasst.
Weiter werden auf dem Eschenberg, dem Ausbildungsrevier von JagdZürich, fortlaufend mehrere Jagdlehrlinge gleichzeitig bis zur Jagdprüfung («Pächterprüfung») fachlich begleitet und für die Wildhut sowie das Wildtiermanagement ausgebildet.
Alle Pächterinnen, Pächter und Jagdgäste der Jagdgesellschaft Winterthur Eschenberg beteiligen sich aktiv sowohl an den Praxisveranstaltungen für die Jägerschaft als auch an der Betreuung der Jagdlehrlinge.
Musizieren mit dem Jagdhorn
Das Beherrschen der wichtigsten Jagdhorn-Signale ist für die Durchführung einer sicheren, traditionellen Jagd nach wie vor unverzichtbar. Weiter ist das Blasen des Jagdhorns ein über Jahrhunderte gewachsenes, jagdliches Brauchtum, das unbedingt erhalten und gepflegt werden muss. Die Eschenberger Jagdlehrlinge sind deshalb angehalten, sich während ihrer Ausbildung in dieser Fertigkeit zu üben.
Basics
Die folgenden Signale/Signalgruppen bilden die Grundlage für die musikalische Umrahmung einer Gemeinschaftsjagd im Kanton Zürich:
● «Begrüssung» ● «Aufbruch zur Jagd» mit «Das Ganze» und «Anblasen des Treibens» ● «Reh tot» ● «Fuchs tot» ● «Jagd vorbei» mit «Halali» ● «Auf Wiedersehn» ● «Zum Aser»
Kür
Leidenschaftlichen Bläserinnen und Bläsern wird darüberhinaus das Erlernen der folgenden Signale und Jagdstücke empfohlen:
● «Hirsch tot» ● «Sikahirsch tot» ● «Gams tot» ● «Dachs tot» ● «Flugwild tot» ● «Ehrenfanfare» ● «Geburtstagsmarsch»
Jagdlehrlinge
Ehemalige
Roger Fritschi (2021—2023); Katja Gerber (2019—2021); Miriam Jakob ( 2020—2022); Dominik Lippunter (2022—2024); Maria Minelli (2019—2020); Stefanie G. Müller (2019—2021); Patrick Schwinn (2018—2020); Gion Luzian van Roon (2019—2021); Ramona van Roon ( 2019—2022); Markus Zinniker (2018—2020)