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Rehkitzrettung — Ein Erfahrungsbericht

Es ist 5:00 Uhr auf dem Eschenberg. Das erste Licht kündigt einen warmen, sonnigen Tag unter blauem Himmel an.

Eine Jägerin und ein Jäger des Reviers Wintertur Eschenberg sowie ein Drohnenpilot treffen sich zu dieser frühen Stunde in den an den Wald grenzenden Wiesen, um diese vor der Mahd des Landwirtes nach Rehkitzen abzusuchen und die Kitze gegebenenfalls in Sicherheit zu bringen.

Rehmütter legen ihre zwischen Mai und Juli geborenen Kitze gerne in Wiesen ab. Bei Abwesenheit der Mütter verharren die Kitze dort in den ersten Wochen regungslos und flüchen auch nicht bei Gefahren, wie einem sich nähernden Kreiselmäher.

Damit die Kitze eine Chance haben die Mahd zu überleben, stellen sich Jägerinnen und Jäger sowie Drohnenpilotinnen und Drohnenpiloten freiwillig zur Verfügung, um die Wiesen vor dem Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen nach Kitzen abzusuchen. Falls sie fündig werden, tragen sie die Kitze aus den Wiesen heraus und legen sie an einer Stelle ab, wo die Rehmütter sie wieder finden.

Nachdem die Drohne aufgebaut und getestet war, wird der Jägerin der Zweitbildschirm mit dem Infrarotbild der Drohne gereicht und schon geht es los. Summend und rotgrün blinkend fliegt die Drohne eine festgelegte Flugroute ab, während die Anwesenden gespannt auf den Bildschirm des Drohnenpiloten und den zweiten Bildschirm schauen, um Wärmesignaturen von Rehkitzen zu identifizieren.

An diesem Morgen sind alle Signaturen der Infrarotbilder Steine oder andere Wärmequellen. Die abgeflogenen Wiesen sind Kitzfrei und können bedenkenlos gemäht werden. Diese gute Tat im Dienste der Wildtiere war um 6:00 Uhr vollbracht. Das fühlte sich gut an.

Text und Fotos: Fabian Balk